Vor allem die CxU. 20 Jahre lang haben sie für “Stabilität” gesorgt, was im Umfang heißt: keinen Fortschritt. Der Sparkurs hat etliche Dienste unterfinanziert gelassen wie die Bahn, Schulen/Bildung, Gesundheitsversorgung, Sozialleistungen, usw.

Im Digitalwesen hat sich fast gar nichts getan und sie haben die Leute im Stich und unvorbereitet auf das Internet gelassen. Wir sind noch immer ganz und gar von den Amis anhänglich wenn es um Software geht und von den Chinesen wenn es um Hardware geht.

Und zum Thema Umwelt haben sie sich im großen und ganzen einen Dreck geschert. Die Wälder sind am sterben, das Kohleaus verzögert sich immer weiter hinaus genauso wie das Verberbrenneraus, wir haben immer noch keinen Hochspannungsleitungen vom Nordsee die weit ins Landesinnere reichen, und und und.

Natürlich wenn es um Einwanderung geht gibt es so viel zu verbessern und das seit Jahrzehnten. Für lange Zeit waren Sozialleistungen für Asylanten nicht am Bildungs- und Deutschfortschritt gekoppelt, es dauert immer noch ewig um eine Arbeitsgenehmigung zu kriegen, Asylanten werden in Zentren gepfercht wo sie kaum Kontakte haben um Deutsch zu üben, und jetzt stellt die CDU sogar vor dass Zwangsarbeit die Lösung sein soll.

Von den Wählern ganz abgesehen, haben die etablierten Parteien es ganz groß verbockt und es scheint nicht so als ob sie davon lernen.

Aber, aber, die Ampel hat mehr in 4 Jahren zustande gebracht als ihre Koalitionsvorgänger in 20 Jahren. Das muss man ihnen schon lassen. Leider, zu spät.

  • Liska@feddit.org
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    28 days ago

    Volles Verständnis für deinen Frust - insb. die Union ist in den letzten 20 Jahren hochgradig verantwortungslos mit den Herausforderungen unserer Zeit umgegangen.

    Aber: Mit Ausnahme deines Kommentars zur Migrationspolitik (und auch da ist die Lage nicht eindeutig; s.u.) bezweifele ich, dass das irgendwas an der Situation von Vorgestern geändert hätte - die AFD wird m.E. im Ergebnis nahezu ausschließlich aus rassistischen Gründen gewählt; das “Transformationsversagen” von Union und SPD in den Jahrzehnten spielt hier maximal eine untergeordnete Rolle (diffuses Gefühl vieler Wähler “zu Kurz zu kommen”)

    … Weil aber gerade die Union noch nie dazu bereit war, ihre dog whistle politics nach Rechts einzustellen (man denke etwa zurück an die Zeiten von Leuten wie Roland Koch) und mittels effektiver sozialer Umverteilung der Leute Zukunftsängste zu mitigieren (wäre ja Sozialismus !!!11), wage ich nicht auf Trendwende aus Reihen der “Volksparteien” zu hoffen.

    An alle progressiven Lemminge in Thüringen und Sachsen: Seid füreinander da, knüpft Netzwerke und lässt euch - auch wenn’s grade scheiße ausschaut - nicht eure Würde, eure Hoffnung und euren Willen zu einer besseren Zukunft nehmen!

    Lektüretipp: Machtübernahme - Was passiert, wenn Rechtsextremisten regieren. Eine Anleitung zum Widerstand

    PS: Entschuldigt bitte mein assoziatives Geblubber - bin selber grade auch noch hochgradig geschockt, ob der Wahlergebnisse aus Ostdeutschland!

  • philpo@feddit.org
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    27 days ago

    Ja.

    Und da gibt es aber eine ungleiche Schuldverteilung,aber ja. Die CDU hat dafür gesorgt, dass die Löhne im Osten schön weit unten bleiben und gleichzeitig die Illusion von den blühenden Landschaften erhalten bleibt,zu mindestens so,dass der geneigte Westbesucher wusste wohin sein Soli geht. In der Realität ist eine Kleptokratie ungeahnten Ausmaßes entstanden.

    Die SPD hat sich anfangs mehr um westdeutsche Arbeitsplätze gesorgt (und war deswegen auch gegen die Wiedervereinigung) und hat dann einfach auf CDU 2.0 gemacht. Und heute ist sie in vielen Bereichen noch mehr “Genosse der Reichen” als die CDU.

    Die Grünen haben es nie geschafft eine echte Vision für den Osten zu entwickeln. Das haben die anderen Parteien auch nicht,diese waren aber weitaus “eingesessener”. Gleichzeitig haben sie ihre eigenen Leute nicht unter Kontrolle gehabt wenn es um Einzelmeinungen ging die dann breit getreten wurden - meist nur um mediale Sommerlöcher zu füllen oder innerparteilich Profil zu gewinnen.

    Die FDP ist ja nun seit Möllemann schon eine Karikatur einer Partei. Eigentlich ist sie eine Lobbyorganisation. Dabei hätte gerade sie als Bürgerrechtepartei im Osten durchaus eine Vision verkaufen können.

    Und die Linke? Tja. Man hat zwar den schmerzhaften Abschied von der PDS hingekriegt,danach hat man aber so viel Angst vor dem Wagenknechten und ihrer Spaltungsdrohung,dass man jegliches Profil verloren hat und vor allem unter Wissler auch keines mehr wollte. (Ich spreche aus Erfahrung - war früher mal Landtagskandidat für die…vor der Ukraine Krise…)

    Eines gemeinsam hat man aber: Man bewusst den Menschen keine Vision mehr verkaufen wollen. Denn: Das macht einen angreifbar. Medial,aber auch innerparteilich. Irgendwen wird man damit immer vor den Kopf stoßen - und dann fehlen vielleicht in der nächsten Umfrage die entsprechenden 0,02% und man kriegt sie gleich angehängt. Genauso kann man wenn man es in die Verantwortung schafft nicht “zur Sache” kommen lassen,weil man immer in einer Koalition mit irgendeinem Teflon ist.

    So bleiben halt nur die TeflonPolitiker übrig die aber nur sich selber und keine Sache mehr verkaufen können.

    Ich bin daher raus aus der ganzen Politik Sache. Macht was ihr wollt. Ich hab notfalls Möglichkeiten den Kontinent wieder zu verlassen wenn Deutschland mal wieder nichts gelernt hat.

  • rumschlumpel@feddit.org
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    28 days ago

    Den Einfluss der Medien sollte man nicht unterschätzen - das sind nicht nur irgendwelche Nazi-Influencer oder russische Content-Farmen, sondern auch die alteingesessenen Medien wie Axel Springer und die ganzen anderen Zeitungen und Fernsehsender die ins rechtspopulistische Horn blasen. z.B. bei der “Heizungs-Debatte”/Ölindustrie-Propaganda-Offensive haben auch eher links-der-Mitte* Medien insgesamt ziemlich versagt, und sowas zerstört in erheblichem Maß das Vertrauen in die Politik und insbesondere in diese Regierung.

    *Naja, welche populären Medien außer der TAZ sind heutzutage eigentlich noch wirklich links der Mitte?

    • gajustempus@feddit.org
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      28 days ago

      Die ZEIT (nein, nicht Zeit-Online, sondern die Zeitung selbst) würd ich da noch drunter rechnen. Gerade dadurch, dass die wöchentlich erscheint, hat man mehr Zeit für Hintergründe, Analysen, Interviews und eben die übrige, wichtige, journalistische Arbeit.

      Dieser immense Drang, Nachrichten so schnell wie möglich rauszupusten und damit “Erster” zu sein, hat zu einem IMMENSEN Verfall von Qualität gesorgt. Wahrheit, Fakten und Hintergründe sind damit quasi die ersten Opfer gewesen. An ihre Stelle ist die tendenziöse Berichterstattung getreten…